Aus der evangelischen Kirchengemeinde im Münchner Olympia-Dorf kam die Initiative, den Jahrestag des Attentats bei den Olympischen Spielen von 1972 mit einem Gedenksonntag im Viertel zu begehen und die Opfer zu ehren. Am 7. September um 10:00 Uhr lud sie zu einem Gedenkgottesdienst in der Olympiakirche ein. Der Gottesdienst wurde von Pfarrerin Lea Hehenwarter gestaltet.
In seiner Predigt forderte Regionalbischof Thomas Prieto Peral auf, das Gedenken an den Anschlag bewusst zu pflegen und sich stärker gegen Antisemitismus einzusetzen: „Erinnerung verlangt Aufmerksamkeit für die Schattenseiten der eigenen Geschichte auch nach 1945 – für das Versagen 1972, für den Antisemitismus, der in Deutschland nie verschwunden ist und heute wieder wuchert wie ein Geschwür, und für das, was jüdische Menschen in Deutschland bis heute erleben.“
Nach der Predigt zog die Gemeinde gemeinsam zur Connollystraße 31, dem damaligen Tatort, um dort der Opfer zu gedenken. MdB Prof. Dr. Hans Theiss sprach ein Grußwort und eine Bewohnerin berichtete vom heutigen Leben vor Ort. Mitglieder des Bezirksausschusses und der katholischen Kirchengemeinde nahmen an der Gedenkveranstaltung ebenso teil wie Bewohner des Olympiadorfs selbst.
Predigt am 7. September 2025 in der Olympiakirche München zum Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972
