Am Dienstag, den 16. September 2025 um 19.00 Uhr, lädt die Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zu einem öffentlichen Gespräch unter dem Titel „Das Erbe von Elisabeth Braun“ ein.
Im Herbst 1934 erwarb Elisabeth Braun das Hildebrandhaus. Sie entstammte einer alteingesessenen jüdischen Münchner Familie und trat 1920 in die Evangelisch-Lutherische Kirche ein. In vielen Schreiben und Dokumenten gab sie als Beruf Schriftstellerin an. Als Jüdin wurde sie von den Behörden des NS-Regimes systematisch entrechtet und beraubt. Im November 1941 wurde sie nach Kaunas verschleppt und brutal ermordet. In ihrem Testament setzte sie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern als Alleinerbin ein. Ende der 1960er Jahre veräußerte die Kirche das Hildebrandhaus an einen Immobilienspekulanten. Der Abriss konnte in letzter Minute abgewendet werden. Seit 1977 ist das Hildebrandhaus Sitz der Monacensia. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern unterstützt heute aktiv die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Erbe von Elisabeth Braun und hat die Neugestaltung der Dauerausstellung im Hildebrandhaus gefördert. Sie bemüht sich auch um einen Verantwortungsvollen Einsatz des Nachlasses von Elisabeth Braun.
Wie blicken die Evangelisch-Lutherische Kirche und die Monacensia, das Literaturarchiv der Stadt München, heute auf das Erbe von Elisabeth Braun? Im Atelier der Monacensia im Hildebrandhaus diskutieren dabei Regionalbischof Thomas Prieto Peral und Anke Buettner, die Leiterin der Monacensia. Die Kulturvermittlerin Felicitas Friedrich moderiert das Gespräch. Der Eintritt ist frei.